Sollte ich meine Website verkaufen oder doch lieber behalten?

Wahrscheinlich neigst auch du dazu, deine profitable Website weiterzubetreiben. Schließlich hast du deine Website durch meist jahrelange harte Arbeit und schlaflose Nächte zu dem gemacht, was sie heute ist.

Dennoch kommen früher oder später die meisten Unternehmer an einen Punkt, an dem sie sich z.B. fragen:

  • Besitze ich noch die nötige Leidenschaft?
  • Bin ich (noch) der oder die richtige, um die Seite zu verantworten?
  • Möchte ich nicht etwas Neues anfangen?

Oder aber die Profitabilität deiner Internetseite macht dir Sorgen. Vielleicht hast du auch schlicht nicht mehr die Zeit dafür.

Die Gründe können so vielfältig sein, wie die Menschen, die sich an den Aufbau eines Online-Business wagen, und ergeben sich oftmals auch aus einer Kombination aus professioneller und privater Motivation zur Veränderung.

Im Folgenden haben wir daher zehn Gründe dafür identifiziert, deine Website zu verkaufen:

1. Neue Chancen

Der häufigste Grund für einen Verkauf ist das Erkennen neuer Chancen. Gerade wenn eine etablierte Website gut läuft, man aber Chancen sieht, in einem anderen Bereich noch größer und erfolgreicher zu werden, kommt die Kapitalspritze, die der Verkauf des bestehenden Internet-Geschäfts ermöglicht, wie ein Geschenk des Himmels.

Viele verkaufen daher, um sich mit gut gefüllter „Kriegskasse“ in das nächste Abenteuer zu stürzen (ein Extrembeispiel hierfür wäre Elon Musk, der wiederholt Erlöse aus von ihm gegründeten Websites nutzte, um schließlich SpaceX zu gründen und sich in Tesla einzukaufen). Wiederholtes „Hebeln“ des bisherigen unternehmerischen Erfolgs ist daher nicht nur Hauptmotivation für den Verkauf von Websites, sondern oft auch Voraussetzung für die Gründung eines richtig großen Online-Geschäfts.

2. Mangelnde Leidenschaft

Nicht immer muss eine berufliche Neuorientierung bedeuten, dass man keine Freude mehr an der bisherigen Arbeit findet. Manchmal brennt man auch einfach deutlich mehr für etwas Anderes. Für einige ist das Beste am Gründen die Start-up-Phase. Eine Firma aufzubauen und wachsen zu sehen, kann einer der befriedigendsten Aspekte des Unternehmertums sein, führt aber bei Übergang in den „Normalbetrieb“ gewöhnlich zu einem gewissen Absenken des Adrenalinspiegels.

Doch auch wenn du aus anderen Gründen einfach keine Leidenschaft mehr für das Tagesgeschäft oder die Entwicklung deiner Website empfindest, dann ist ein Verkauf das naheliegendste. Andernfalls tust du schließlich weder dir noch deiner Seite einen Gefallen.

3. Risikominimierung

Profitable Websites wechseln unter anderem sehr gern die Hände, da keiner die Zukunft kennt. Natürlich wird grundsätzlich davon abgeraten, rentable Vermögenswerte zu verkaufen, doch hin und wieder ist es auch sehr vernünftig, eine zeitnahe Auszahlung vorzuziehen.

Schließlich kann es gute Gründe geben, warum dein Internet-Geschäft langfristig weniger abwerfen könnte.

Neben möglichen Änderungen der Google-Algorithmen ist es oftmals aber auch ein feines Gespür für den Zeitgeist, welcher Websitebetreiber dazu veranlasst, lieber demnächst das 20-50-fache ihres Monatsgewinns mitzunehmen, als online einem schwindenden Trend hinterherzulaufen.

4. Die Ressource Zeit

Einer der größten Motivatoren für den Verkauf einer Website ist die Zeit, die dadurch frei wird. Die meisten profitablen Internetseiten erfordern nicht gerade wenig Aufwand und daher kann es gerade beim Betrieb mehrerer Webpräsenzen durchaus Sinn machen, sich von der ein oder anderen zu trennen.

Schließlich gilt es auch beim Faktor Zeit die Opportunitätskosten so gering wie möglich zu halten. Gibt es also mehr Potenzial bei der Entwicklung einer anderen Website oder Idee – aber nicht die Kapazitäten dafür – dann solltest du einen Verkauf nicht scheuen.

5. Finanzielle Gründe

Du bist knapp bei Kasse oder du willst dir endlich das Haus kaufen, von der du immer geträumt hast? Egal, ob du eine Hochzeit zu bezahlen hast, Kreditkartenschulden, ein größeres Auto oder sogar ein neues Unternehmen – es gibt einige Dinge im Leben, die viel Kapital auf einmal erfordern.

Der erfolgreiche Verkauf deines Online-Geschäfts ist eine Möglichkeit in relativ kurzer Zeit eine größere Menge Geld zu generieren.

6. Die eigenen Grenzen

Viele Webunternehmer sind allein oder in kleinen Teams sehr erfolgreich, weil ihr Skillset den Gesamtumfang aus Webentwicklung, Kundenakquise, sozialen Medien und SEO abdeckt.

Doch mit Wachstum und Erfolg kommen neue Herausforderung. Da kein Mensch alles abdecken kann, wirst du dir früher oder später Kompetenz in anderen Bereichen ins Haus holen müssen. Vor allem die technische Skalierung kann komplex sein und sogar die bisherige Hierarchie durcheinanderbringen.

Wenn du diesen Schritt nicht machen möchtest, kannst du in Erwägung ziehen, deine Website an ein etabliertes, ressourcenstarkes Unternehmen zu verkaufen.

7. Ärger mit dem Geschäftspartner

Interne Querelen können eine ernstzunehmende Gefahr für den unternehmerischen Erfolg sein und einem ganz nebenbei auch noch die persönliche Lebensfreude verderben. Nicht selten scheitern daran sogar bestens aufgestellte Betriebe und daher ist es in solchen Situationen sehr zu empfehlen, möglichst rechtzeitig Entscheidungen zu fällen.

Ziehen sich die Streitereien nämlich, dann kann das am Ende auch ganz erhebliche Auswirkungen auf Verkauf und Preis der Website haben. Ein einvernehmlicher und konstruktiver Veräußerungsprozess sollte daher oberste Priorität haben.

8. Unbeabsichtigte Folgen

Websites entwickeln sich manchmal auf eine Art und Weise, die man sich nur schwer vorstellen oder antizipieren kann, und schaffen mitunter ein Eigenleben, das nicht nur die ursprünglichen Absichten ignoriert, sondern persönlichen Überzeugungen sogar grundlegend widerspricht.

Ein Beispiel dafür wäre ein Online-Forum, das anonyme Diskussionen ermöglichen soll, aber als Brutstätte expliziter Erwachsenen-Inhalte oder sogar krimineller Aktivitäten missbraucht wird. Falls dir das Wesen deiner Website entglitten ist oder es einfach keinen Spaß mehr macht, permanent für die eigene Vision zu kämpfen, dann ist es vielleicht an der Zeit zu verkaufen.

9. Private Prioritäten

Du hast einen neuen Job und neben deinem Privatleben wird dir das Management deines Online-Business einfach zu viel? Oder du möchtest grundsätzlich mehr Zeit mit deiner Familie verbringen? Vielleicht steht auch endlich die langersehnte Weltreise an und ganz abgesehen davon wolltest du ja immer früh in den Ruhestand gehen und all die Dinge tun, die dich wirklich interessieren.

Ja, die berufliche Selbstständigkeit ist ein Zeitfresser und so viel Freude sie auch oftmals mit sich bringt – sie nimmt einem doch gerne die Möglichkeit, sich mit den vielen anderen schönen Dingen auf dieser Welt zu beschäftigen. Der Verkauf deiner Website kann daher wie ein neues Leben sein und wer möchte das nicht ab und zu …

10. Der Abschluss eines Kapitels

Auch wenn die Veräußerung der eigenen Website meist nicht leichtfällt und oft mit starken Emotionen verbunden ist, so kann doch der Tag kommen, an dem es sich einfach richtig anfühlt, ein Kapitel seiner unternehmerischen Laufbahn abzuschließen und sich neuen Herausforderungen zu widmen. Schließlich soll man ja auch aufhören, wenn es am schönsten ist.

Für einen befriedigenden Schlussstrich ist es allerdings wichtig, dass der Verkauf der vielen Arbeit gerecht wird. Daher sollte sich der Preis unbedingt richtig anfühlen.

Du hast also beschlossen, deine Website zu verkaufen. Was nun?

Wenn du dich für einen Verkauf entschieden hast, musst du als Erstes deinen Zielpreis festlegen. Falls du dabei nicht genau weißt, wie du eine Website-Bewertung durchführen sollst, kannst du unseren Leitfaden zur Website-Bewertung oder unseren kostenlosen Website Wert Rechner verwenden, um den Wert deiner Website zu ermitteln.

Anschließend solltest du eine saubere Aufstellung deiner Bilanz vornehmen, präzise den Traffic deiner Website analysieren und einen Marktplatz wie zum Beispiel Traderoo finden, um dein Online-Geschäft zu verkaufen.

Ein letzter Tipp für den Verkaufsprozess: Sei immer so transparent wie möglich. Nicht jede Website ist perfekt. Anstatt zu versuchen, etwaige Mängel zu verstecken, ist es grundsätzlich ratsam, das Vertrauen des Käufers mittels Ehrlichkeit zu gewinnen. Am Ende zahlt sich Aufrichtigkeit meistens aus und erleichtert zudem die Verhandlungen.

Wir wünschen dir viel Glück bei deinem Verkauf!